Die erfolgreiche Führung eines Familienunternehmens als externer CEO erfordert besondere Kompetenzen

Die erfolgreiche Führung eines Familienunternehmens als externer CEO erfordert besondere Kompetenzen.

In einem Artikel im NRC Handelsblad gibt Dirk Harm Eijssen einen Einblick in diese Kompetenzen. Dabei vergleicht er das Familienunternehmen mit einem Teddybär als Teil der Familienidentität: „Die Familie gibt Ihnen den Bären nicht einfach so. Denn wenn Sie mit dem Unternehmen verbunden sind, sind Sie auch mit der Familie verbunden“. Vertrauen zu gewinnen ist wichtiger als kurzfristige Aktionen.

Nachfolgend finden Sie einen Auszug von Dirk-Harm Eijssen aus dem NRC-Artikel. Den vollständigen Artikel können Sie unter dem folgenden Link nachlesen.

Es gibt also viele Situationen, in denen ein externer Geschäftsführer tatsächlich die beste Wahl ist, sagt Dirk Harm Eijssen, Mitbegründer von Gwynt, einer Beratungsfirma für Familienunternehmen. Jemand von außen bringt neues Wissen, eine frische Perspektive und kann eine Organisation professioneller machen. Letzteres ist für die Familien selbst oft besonders schwierig, stellt Eijssen fest. „Aber es ist notwendig, um mit dem Markt Schritt zu halten.“

Die Wahl eines externen Direktors verlangt sowohl dem neuen Topmanager als auch der Familie etwas ab, weiß Eijssen. Es besteht die Gefahr, dass die Familienmitglieder, insbesondere der ehemalige Direktor, sich nur schwer distanzieren können. „Wir sagen dann immer: Machen Sie drei Monate lang eine Kreuzfahrt. Geben Sie dem neuen Direktor eine Chance. Manchmal erfordert ein solcher Wechsel heftige Gegenkräfte. Das kann ein starker Aufsichtsrat sein, aber auch Familienmitglieder, die den ehemaligen Direktor ansprechen.“

Umgekehrt muss sich ein externer Direktor der Emotionen und der Geschichte bewusst sein, die ihn umgeben, sagt Eijssen. „Wenn Sie eine Entscheidung treffen - selbst eine scheinbar einfache - besprechen Sie sie vorher mit dem ehemaligen Direktor. Denken Sie also nicht: Ich kann Geld sparen, ich werfe einfach einen teuren Lieferanten raus. Vielleicht ist es ein guter Bekannter, mit dem die Familie schon seit Jahren Geschäfte macht. Aus geschäftlicher Sicht kann so etwas eine gute Wahl sein, aber emotional ist es nicht klug.

Es ist hilfreich, wenn eine externe Führungskraft kein sehr großes Ego hat, sagt Eijssen. „Natürlich muss man klar und geradlinig sein, aber eine persönliche Agenda und der Wunsch, sich zu beweisen, passen sehr schlecht zu Familienunternehmen. Sie müssen sich in den Dienst der zukünftigen Generationen stellen.“

Eijssen vergleicht ein Familienunternehmen immer mit einem Teddybär. „Die Familie gibt Ihnen den Bären nicht einfach in die Hand. Denn wenn man mit dem Unternehmen verbunden ist, ist man auch mit der Familie verbunden. In der ersten Zeit als Spitzenmanager geht es nicht um große Taten. Sie müssen Vertrauen gewinnen, damit die Familie sich traut, Ihnen den Bären zu geben. Das ist das Wichtigste, um erfolgreich zu sein.“